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Dieses Dokument beschreibt ein Berechnungsverfahren zur Bestimmung der Gamma-Dosis in Innenräumen aus Baupro¬dukten. Dieses Verfahren beinhaltet die Berechnung der Gamma-Dosis aus dem einzelnen Bauprodukt unter Berücksichtigung seines vorgesehenen Verwendungszwecks sowie der Dosis aus dem Gebäude unter Berücksichtigung mehrerer Baustoffe, wo dies als notwendig angesehen wird, und jeder Abschirmung des terrestrischen Hintergrundes. Das Berechnungsverfahren basiert auf bestehenden Modellierungsgrundsätzen für die Photonenemission und absorption. Parameter der Modellierung, die nicht produktspezifisch sind, wie etwa die Raumgeo-metrie, Expositionskoeffizienten und Konversionsfaktoren, sind vordefiniert und bilden die Grundlage für das Verfahren in dieser europäischen Norm. Die Auswahl vordefinierter Modellparameter ist aus Sicht der Harmonisierung wesentlich, auch wenn solche Parameter je nach Hauseigentümer, Gebäudetyp, Region oder Land erheblich variieren können. Übliche Beispiele sind die Expositionsdauer, die Lage der Exposition im Gebäude, die terrestrische Hintergrundstrahlung und die Mengen und Verwendungsweise des Baustoffs im Gebäude. Die Parameter werden auf der Grundlage eines internationalen Konsenses ausgewählt, wie in den Strahlenschutzleitfäden der ICRP (en: International Commission on Radiological Protection, Internationale Strahlenschutzkommission), der UNSCEAR (en: United Nations Scientific Committee on the Effects of Atomic Radiation, Wissenschaftlicher Ausschuss der Vereinten Nationen zur Untersuchung der Auswirkungen atomarer Strahlung), der EU und anderen anerkannten Publikationen festgelegt wurde. Produktspezifische Parameter wie Dichte und Dicke werden entsprechend der vorgesehenen Verwendungszwecke des Produkts festgelegt. Darüber hinaus werden die spezifischen Aktivitäten von 226Ra, 232Th und 40K des Produkts gemäß prEN 17216 [3] festgelegt und ermittelt. Das Verfahren bietet einen stufenweisen Ansatz mit einem grundlegenden Ansatz für die Bewertung einzelner Bauprodukte, gefolgt von einem differenzierteren Ansatz zur Bewertung einer kompletten Gebäudebemessung. Der erste Ansatz geht von einem identischen Aufbau der Baustoffe auf allen sechs Oberflächen des Modellraums aus und, sofern benötigt, ergänzt um weitere Baustoffe, die fester Teil des vorgesehenen Verwendungszwecks des Produkts sind. Der letztere Ansatz ermöglicht die Bewertung einer bekannten Gebäudebemessung. Hier kann der Anwender das angewendete Bauprodukt auf Wänden, Boden und Decke separat festlegen, entsprechend des vorgesehenen Verwendungszwecks des Produkts. Die Gamma-Dosis in Innenräumen aus einzelnen Bauprodukten sowie des Gebäudes wird als jährliche effektive Gamma-Dosis in Innenraumumgebung angegeben. Die Formulierung der Innenraum-Gammadosis im Gebäude ist mit der Dosis der externen Exposition in Innenräumen nach Artikel 75 der Grundnormenrichtlinie konsistent. Aus diesem Grund ermöglicht das beschriebene Verfahren die Bewertung der berechneten Jahresdosis des Gebäudes in Relation zu dem Referenzwert, wie in der-Grundnormenrichtlinie definiert. Das Verfahren ist für die Bewertung mineralischer Baustoffe ausgelegt, die als Volumen- oder Oberflächenmaterial angewandt und als Bauprodukt in Gebäuden eingesetzt werden. Dies umfasst alle Baustoffe, die von den EU-Mitgliedsstaaten als aus Strahlenschutzsicht bedenklich eingestuft wurden. Dieses Verfahren ist für die Anwendung durch Hersteller von Baustoffen, Architekten und Bauunternehmen sowie Behörden vorgesehen.