Abstract
In der vorliegenden Internationalen Norm werden Regeln für die Verfahren, Anwendungen und Messsysteme der Thermolumineszenzdosimetrie (TL-Dosimetrie, TLD) für Dosismessungen nach der Sondenmethode festgelegt. Sie ist anzuwenden insbesondere für Thermolumineszenz-Detektoren fester Form und Größe, d. h. Stäbchen, Scheibchen und Mikrowürfel, hergestellt aus LiF:Mg,Ti oder LiF:Mg,Cu,P in kristalliner oder polykristalliner Form. Sieist nicht anzuwenden für LiF in Pulverform; dessen Gebrauch erfordert spezielle Verfahren. Die Sondenmethode beruht darauf, dass einzelne TL-Detektoren oder TL-Sonden, d.h. Sätzen von TL-Detektoren, in ein Wasserphantom oder ein wasseräquivalentes Phantom eingebracht werden. Als TL-Sonde bezeichnet man die Anordnung eines oder mehrerer TL-Detektoren in einem dünnwandigen Polymethylmethacrylat (PMMA)-Gehäuse.
Das Ziel dieser Regeln ist es, die Zuverlässigkeit und Genauigkeit zu gewährleisten, die in der klinischen Dosimetrie bei der Anwendung am oder im Patienten oder Phantom unabdingbar sind. Diese Internationale Norm ist anzuwenden für die Dosimetrie in der Teletherapie mit Photonenstrahlung von 20 keV bis 50 MeV und mit Elektronenstrahlung von 4 MeV bis 25 MeV sowie in der Brachytherapie mit Photonen emittierenden Radionukliden. Die TL-Dosimetrie stellt eine wichtige Ergänzung zur Dosimetrie mit Ionisationskammern dar.