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Dieses Dokument enthält Leitlinien für Prüflaboratorien, die Schnellprüfverfahren bei Wasserproben, die infolge einer nuklearen oder radiologischen Notfallsituation möglicherweise kontaminiert sind, anwenden möchten. In einer Notfallsituation sollte bedacht werden, dass - die spezifischen Rahmenbedingungen der durchzuführenden Prüfungen berücksichtigt werden, z. B. ein potentiell hoher Kontaminationsgrad, - die in Routinesituationen angewendeten Prüfverfahren zur Radioaktivitätsmessung nach Möglichkeit angewendet oder angepasst werden, um schnell ein Ergebnis zu erhalten, oder – bei nicht routinemäßig durchgeführten Prüfungen – spezielle Schnellprüfverfahren angewendet werden, die zuvor vom Laboratorium validiert wurden (z. B. für die Bestimmung von 89Sr), - das Prüflaboratorium darauf vorbereitet wird, eine große Anzahl an potentiell kontaminierten Proben zu messen. Ziel dieses Dokuments ist es, sicherzustellen, dass den Entscheidungsträgern die erforderlichen zuverlässigen Ergebnisse zur Verfügung stehen, um rasch Maßnahmen zu ergreifen und die Strahlendosis für die Bevölkerung zu minimieren. Um das Risiko für die Bevölkerung möglichst gering zu halten, wird die Qualität der Wasserversorgung durch Messungen überprüft. In Notfallsituationen werden Prüfergebnisse oft mit abgeleiteten Richtwerten verglichen. ANMERKUNG Die abgeleiteten Richtwerte (OILs, en: operational intervention levels) stammen aus den Sicherheitsstandards der Internationalen Atomenergie-Organisation IAEO [8] oder von nationalen Behörden [9]. Ein Schlüsselelement einer raschen Analyse kann die Verwendung von routinemäßigen Verfahren mit verkürzter Durchführungszeit sein. Diese Schnellmessungen dienen häufig dazu, ungewöhnlich hohe radioaktive Belastungen in der Probe festzustellen, die vorhandenen Radionuklide und ihre Aktivitätskonzentrationen zu bestimmen sowie zu ermitteln, ob das Wasser den Eingreifrichtwerten entspricht [10], [11], [12]. Es sollte beachtet werden, dass unter diesen Umständen die für Routineanwendungen evaluierten Validierungsparameter (z. B. Vergleichpräzision, Präzision usw.) möglicherweise nicht auf das modifizierte Schnellverfahren anwendbar sind. Aufgrund der nach einem Notfall auftretenden Umstände kann das modifizierte Verfahren jedoch nach wie vor seinen Zweck erfüllen, wenngleich die mit den Prüfergebnissen verbundenen Unsicherheiten beurteilt werden müssen und gegenüber Routineanalysen zunehmen können. Die ersten Schritte des analytischen Ansatzes sind üblicherweise Screening Verfahren, die auf Gesamt-Alpha und Gesamt-Beta-Verfahren (Anpassung von ISO 10704 und ISO 11704) und Gammaspektrometrie (Anpassung von ISO 20042, ISO 10703 und ISO 19581) beruhen. Anschließend werden bei Bedarf [13] die Normen mit Prüfverfahren für spezifische Radionuklide (siehe Abschnitt 2) angepasst und angewendet (z. B. Messung von 90Sr nach ISO 13160), wie in Anhang A vorgeschlagen. Dieses Dokument verweist auf veröffentlichte ISO Dokumente. An entsprechender Stelle verweist dieses Dokument auch auf nationale Normen oder andere öffentlich zugängliche Dokumente. Screening-Techniken, die direkt vor Ort durchgeführt werden können, werden in diesem Dokument nicht behandelt.