Abstract
Dieses Dokument legt die Methoden für die Dosimetrie von Röntgen- und Gamma-Referenzstrahlung zur Kalibrierung von Strahlenschutzmessgeräten im Energiebereich von etwa 8 keV bis 1,3 MeV und von 4 MeV bis 9 MeV und für Luftkermaleistungen größer als 1 Gy/h fest. Die berücksichtigten Messgrößen sind die Luftkerma frei in Luft, Ka, und die phantombezogenen Messgrößen der Internationalen Kommission für Ein-heiten und Messungen (ICRU) [2], H*(10), Hp(10), H'(3), Hp(3), H'(0,07) und Hp(0,07), zusammen mit den zugehörigen Dosisleistungen. Die Methoden zur Erzeugung von Röntgen- und Gamma-Referenzstrahlung sind in Teil 1 angegeben.
Dieses Dokument kann auch für die in ISO 4037 1:2019, Anhänge A, B und C, festgelegten Strahlungsqua-litäten verwendet werden, aber dies bedeutet nicht, dass ein Kalibrierzertifikat für die in diesen Anhängen angegebenen Strahlungsqualitäten in Übereinstimmung mit den Anforderungen von ISO 4037 ist.
Die in diesem Dokument angegebenen Anforderungen und Methoden sind darauf ausgerichtet, im Refe-renzfeld eine Gesamt-Messunsicherheit (k = 2) der Dosis(leistung) von etwa 6 % bis 10 % für die phantom-bezogenen Messgrößen zu erreichen. Um dies zu erreichen, werden in ISO 4037 1 zwei Erzeugungsmetho-den für das Referenzfeld vorgeschlagen.
Die erste besteht darin, „übereinstimmende Referenzstrahlungsfelder“ zu erzeugen, die den Anforderungen so genau entsprechen, dass empfohlene Konversionskoeffizienten verwendet werden können. Das Vorliegen einer nur geringen Abweichung der spektralen Verteilung des „übereinstimmenden Referenzstrahlungsfeldes“ im Vergleich zum nominellen Referenzstrahlungsfeld wird mit Prozeduren validiert, die in diesem Dokument im Detail beschrieben sind. Für übereinstimmende Referenzstrahlungsfelder sind in ISO 4037 3 empfohlene Konversionskoeffizienten angegeben, aber nur für festgelegte Abstände zwischen Quelle und Dosimeter, z. B. 1,0 m und 2,5 m. Für andere Abstände muss der Anwender entscheiden, ob diese Konversionskoeffi-zienten verwendet werden können.
Die zweite Methode besteht darin, „charakterisierte Referenzstrahlungsfelder“ zu erzeugen. Dies wird entwe-der durch Bestimmung der Konversionskoeffizienten mittels Spektrometrie erreicht, oder der benötigte Wert wird direkt unter Verwendung von Sekundärnormal-Dosimetern gemessen. Diese Methode ist für jede Strah-lungsqualität, jede Messgröße und, sofern zutreffend, für jedes Phantom und jeden Strahleneinfallswinkel anwendbar. Die Konversionskoeffizienten können für jeden Abstand bestimmt werden, vorausgesetzt, die Luftkermaleistung ist nicht unterhalb von 1 Gy/h.
Beide Methoden erfordern Sekundärteilchengleichgewicht geladener Teilchen im Referenzstrahlungsfeld. Dies ist jedoch nicht immer im Arbeitsplatzfeld, für das das Dosimeter kalibriert werden soll, vorhanden. Dies gilt insbesondere bei Photonenenergien ohne inhärentes Sekundärteilchengleichgewicht in der Bezugstiefe d, diese Eigenschaft hängt von der aktuellen Kombination von Energie und Bezugstiefe d. ab. Elektronen mit Energien oberhalb von 65 keV, 0,75 MeV bzw. 2,1 MeV können jeweils gerade 0,07 mm, 3 mm bzw. 10 mm von ICRU-Gewebe durchdringen, und die Strahlungsqualitäten mit Photonenenergien oberhalb dieser Werte werden als Strahlungsqualitäten ohne inhärentes Sekundärteilchengleichgewicht für die in diesen Tiefen definierten Größen angesehen.
Dieses Dokument ist nicht für die Dosimetrie in gepulsten Referenzstrahlungsfeldern anwendbar.