Veröffentlichung

1.1 Allgemeines Dieses Dokument stellt eine Anleitung zur Entwicklung eines Handbuchs der Informationslieferungen (IDM) nach EN ISO 29481 1 zur Verfügung, im Folgenden als „IDM-Norm“ bezeichnet. Dieses Dokument erklärt die wichtigsten Bestandteile und den Entwicklungsprozess der IDM-Methodik in nichttechnischer Sprache. Dieses Dokument soll Anwendern und Softwareanbietern helfen, die IDM-Norm bei der Definition von Informationsanforderungen und Informationsbereitstellungsleistungen zu verstehen und zu nutzen. Die technische Umsetzung von IDM in einem Datenmodell, die Modell-Bereichs-Definition (MVD, en: model view definition), ist vom Anwendungsbereich dieses Dokuments ausgeschlossen. Die IDM-Norm führt das MVD-Konzept ein, legt es aber nicht im Detail fest. In diesem Dokument werden auch einige Konzepte für Transaktionsrahmen verwendet, die in EN ISO 29481 2 eingeführt wurden. Die technischen XML- und XSD-Schemadefinitionen zur Unterstützung der Softwarelösungen werden in diesem Dokument nicht behandelt. 1.2 Hintergrund Die primäre Referenz dieses Dokuments ist die IDM-Norm Teil 1 (EN ISO 29481 1:2017) (im Folgenden als IDM-Norm bezeichnet). Dieses Dokument hilft beim Verständnis und der Anwendung der IDM-Norm zur Beschreibung der Lieferung von Informationen. Dieses Dokument verwendet auch einige Konzepte, die in Teil 2 der IDM-Normenreihe (EN ISO 29481 2:2016) beschrieben werden. Es wurden beträchtliche Anstrengungen unternommen, um dieses Dokument mit der Terminologie und den Konzepten aus EN ISO 19650 1 und EN ISO 19650 2 in Einklang zu bringen. Die Spezifikation nach dem Handbuch der Informationslieferungen (im Folgenden als IDM-Spezifikation bezeichnet) hilft dabei, den vollen Nutzen aus der Bauwerksinformationsmodellierung (BIM) zu ziehen. Wenn die benötigten Informationen mithilfe von BIM zur Unterstützung eines Bauprozesses oder Anwendungsfalls verfügbar sind und die Qualität der Informationen zufriedenstellend ist, wird der Prozess selbst erheblich verbessert. Die IDM-Norm bietet ein Verfahren zur Erstellung der Spezifikation. Eine vollständige IDM-Spezifikation sollte zwei Perspektiven unterstützen: Anwenderanforderungen und technische Lösungen. Anwenderanforderungen beschreiben die erforderliche Informationslieferung und den Gesamtprozess, in dem der Informationsaustausch stattfindet. Die technische Lösung definiert ein Modell für Informationsaustausch-Anforderungen unter Verwendung eines harmonisierten Datenschemas. EN ISO 29481 1 stellt eine Methodik und ein harmonisiertes Format zur Spezifizierung von Informationsanforderungen bereit. Es bietet ein Framework und eine Methodik zur Festlegung der erforderlichen Informationslieferung mit Prozess-Diagrammen und Informationsaustausch-Anforderungen. EN ISO 29481 2 spezifiziert ein Interaktionsframework und ein Format zur Beschreibung von „Koordinationshandlungen“ zwischen Akteuren oder Parteien innerhalb einer Informationsbestellung. Es erleichtert die Interoperabilität zwischen im Bauprozess verwendeten Softwareanwendungen, um die digitale Zusammenarbeit zwischen den Akteuren im Bauprozess zu fördern. Darüber hinaus bildet es die Grundlage für einen genauen, zuverlässigen, wiederholbaren und hochwertigen Informationsaustausch. […]